Aktuelles -2024


Beim Jahrtag Ehrungen für 290 Jahre Treue im bunten Rock

Joachim Krezdorn und Franz Feinäugle erhalten Silberne Verdienstmedaille der Bürgerwache

Das erste Treffen von historischen Wehren und Garden im Landesverband Württemberg-Hohenzollern zu Beginn eines neuen Kalenderjahrs findet traditionell am dritten Samstag des Monats Januar in Mengen bei der gastgebenden Bürgerwache statt. Kameraden aus Bad Saulgau, Sigmaringen, Altshausen und Friedrichshafen gesellten sich vor dem Bürgerwachheim zu den Mengener Stadtsoldaten und zogen mit ihnen unter der musikalischen Führung des Spielmannszugs zur Liebfrauenkirche.

Im Anschluss an die vom Musikzug und dem Bürgerwachchor musikalisch gestaltete Eucharistiefeier mit Gedenken an die Verstorbenen schritten die Jubilare Hans-Peter Lang und Volker Lutz die Ehrenformation zu den Klängen des Präsentiermarsches ab.

Im Bürgerhaus Ennetach entbot Major und Kommandant Georg Bacher den Anwesenden seinen Willkommensgruß und dankte in besonderer Weise allen Helferinnen und Helfern, die zum Gelingen des Jahrtags beitragen. Dabei nannte er namentlich das Personal in der Küche und das Team des FC Mengen.

„Seit 140 Jahren begeht die Bürgerwache den Jahrtag, also erstmals 1884 fand dieser mit einem Gottesdienst, Totenehrung und anschließendem Frühschoppen statt“, verkündete der Kommandant und fügte hinzu, dass seither immer der dritte Samstag im Januar als Termin feststeht. Er versuchte auch, diese dritte Woche wissenschaftlich als die traurigste zu begründen indem er sich auf Berechnungen des britischen Psychologen Cliff Arnall berief. Überall auf der Welt sei die Motivation am Boden, nur nicht bei uns in Mengen, stellte Bacher fest. Ganz Mengen freue sich in dieser Woche auf den Bürgerwachjahrtag. Explizit nannte er den Frühschoppen mit den befreundeten Wehren, der bei einigen Kameraden und ihm selbst gewöhnlich bis zur Tagesschau dauere, verriet er.

Seine besondere Freude am historischen Bürgerwehrwesen und in erster Linie an der heimischen Wehr drückte Bürgermeister Stefan Bubeck aus. „Tradition, Zusammenhalt und christliche Werte, das brauchen wir besonders in schwierigen Zeiten“, sagte der Schultes. Er wies auf den Zustand der Bürgerwache als zahlenmäßig stärkste Wehr im Land hin, und verwies dabei auf den Nachwuchs, vor allem bei der Stadtkapelle. Nicht ohne Stolz nannte Bubeck die Vorzüge der städtischen Musikschule für diese positive Entwicklung. Zu seinen Neujahrswünschen fügte Bubeck als Ehrenleutnant hinzu, dass er stolz sei, dabei sein zu dürfen.

Hauptmann Dirk Riegger von der Saulgauer Patenwehr entbot den Dank der Abordnungen befreundeter Wehren für die alljährliche Einladung zum Jahrtag. Dass aus seiner Wehr einige Kameraden inzwischen auch den Mengener Bürgerwachchor verstärken, wusste er angeberisch auszuschlachten.Nachdem er erfahren habe, dass heuer die Kameraden aus Südtirol nicht teilnehmen, und damit deren übliches Gastgeschenk in flüssiger Form entfalle, wolle er das Manko mit je einer Flasche Selbstgebranntem aus der Saulgauer Partnergemeinde Himmelberg in Kärnten für jeden der vier Züge ausgleichen.

Breiten Raum nahmen die Ehrungen ein. Für die einzelnen Jubilarinnen und Jubilare hatte Georg Bacher eine mit Anekdoten gespickte Laudatio bereit. Geehrt wurden folgende Kameradinnen und Kameraden:

10 Jahre – Anna Allmaier, Marius Frank, Dr. Ralf Uhl, Markus Renner, Helmut Riekert

20 Jahre – Martina Haile, Simone Lutz, Carolin Zimmerer

30 Jahre – Daniela Schleifer / 40 Jahre – Volker Lutz / 50 Jahre – Robert Knaus

60 Jahre – Hans-Peter Lang

Dirigent und Musikzugführer Ralf Uhl erhielt zusätzlich zu den Abzeichen einen Säbel, mit dem er notfalls wie der preußische Musikdirektor Piefke den Taktstock bei Bedarf ersetzen kann.

Die nichtanwesenden Anna Allmaier, Simone Lutz und Robert Knaus erhalten ihre Auszeichnungen bei anderer Gelegenheit.

Zu den Ehrungen für mehrjährige Treue im bunten Rock der Bürgerwache gab es für den Oberfeldwebel und Schriftführer Franz Feinäugle und den Oberleutnant und Stellvertreter des Kommandanten Joachim Krezdorn die Verdienstmedaille in Silber der Bürgerwache.

„Sie leben hoch“, sang allen Geehrten danach der Bürgerwachchor als Gratulationsständchen und mit Preußens Gloria und weiteren Märschen schlossen sich Musikzug und Spielmannszug an.

Dank an Markus Haile für die Fotos


Stadtsoldaten sprechen Führung erneut Vertrauen aus



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Fotos Franz Feinäugle (5)

Am Dreikönigstag versammeln sich alljährlich die Mitglieder der Bürgerwache zur Jahreshauptversammlung. „Mit dem Probelokal der Stadtkapelle haben wir die ideale Bleibe für dieses Treffen gefunden“, verkündete Kommandant und Vorsitzender Major Georg Bacher zu Beginn seiner Begrüßung und bedankte sich bei den Kameradinnen und Kameraden des Musikzugs auch für die Bewirtung.

Zum Gedenken der Verstorbenen gab Bacher die Nachricht vom Tod des ehemaligen Aktiven , Max Schneider bekannt.

Freudige Kunde über die Mannschaftsstärke gab der Kommandant in seinem Rechenschaftsbericht bekannt. Mit derzeit 179 Aktiven sei die Mengener Wehr inzwischen zur zahlenmäßig stärksten Wehr im Landesverband aufgerückt. Durch ordentliches Spendenaufkommen und Zuschüsse vom Land und der Stadt sehe der Kassenstand trotz hoher Ausgaben für Ausrüstung und Bewaffnung gut aus. Großes Lob fand Bacher für den kameradschaftlichen Zusammenhalt. Das sei bei nicht allen Wehren so.

Mit einer professionell erstellten Multimediaschau über die Veranstaltungen im vergangenen Jahr überraschte Schriftführer Franz Feinäugle. Dafür erhielt er nicht nur starken Beifall, sondern großes Lob.

Akribisch führt Schatzmeister Manfred Paul Müller die Finanzen  des Vereins.Aus seinem Vortrag erfuhr man die Vielzahl an Buchungsposten, die nahezu dem Umfang der Buchhaltung eines Gewerbebetriebs entspricht. Dank und Anerkennung zum großen Beifall und dem Bericht der Kassenprüfer gaben seiner Arbeit Bestätigung.

Seit seiner eindeutigen Mahnung in der Versammlung des Vorjahrs habe sich der Probenbesuch etwas gebessert, verriet Spielmannszugführer und Tambourmajor Michael Feinäugle. An die noch Verbleibenden richtete er erneut den Appel zur Besserung. An der Spitze der Bürgerwache mit seinen 29 Spielleuten marschieren zu dürfen, mache ihn stolz und er hoffe, dabei ein gutes Bild abzugeben, schloss Feinäugle.

Hervorragend bezeichnete der Kompaniefeldwebel Dietmar Hinderhofer die einzelnen Züge der Bürgerwache. Allerdings bemängelte er bei einigen Ausrückterminen die mangelnde Teilnahme, und nannte diese Termine mit Zahlen. Dass es im neuen Jahr besser werde, das sei seine große Hoffnung und sein besonderer Wunsch, fügte der Spieß hinzu. Auch wolle er künftig ein besonderes Augenmerk auf Zustand der Uniform und Ordnung werfen.

Bürgermeister und Ehrenleutnant Stefan Bubeck nutzte die Gelegenheit vor seiner Funktion als Wahlleiter zum Dank an Georg Bacher für 25 Jahre im Amt als Kommandant und Vorsitzender. Der ordentliche Mannschaftsstand und die soliden Finanzen zeige, dass der Verein in guten Händen sei. Bei einem kurzen Streifzug über die Reisen in den vergangenen Jahren freue er sich auf weitere, sagte der Bürgermeister. Scherzhaft gemeinte Visionen über die Entwicklung der Stadt bis zur Kreisstadt und der Bürgerwache bis zum Regiment in Schritten von Jahrzehnten erzeugten viel Heiterkeit. Obwohl es manch anderer Verein nicht gerne höre und man ihm es dort übelnehme, so bleibe er dabei: Die Bürgerwache ist eine Bereicherung für Mengen und bei ihren Auftritten der erste Repräsentant der Stadt.

Die nachfolgende Entlastung von Kommando und Funktioner ohne Gegenstimme und Enthaltung bewies die Zufriedenheit mit der Arbeit der Kameraden.

Sozialistische Zustände nannte Wahlleiter Bubeck die Ergebnisse der Wahlen des gesamten Kommandos. „Selbst Erich Honecker hatte nie ein derartiges Ergebnis erreicht“ stellte er fest. Von 88 anwesenden Wahlberechtigten (wahlberechtigt waren nur die Aktiven) gab es für jeden der drei Offiziere in geheimer Wahl auch 88 Ja-Stimmen. Bei Schatzmeister, Schriftführer und  Kassenprüfer durften auch Passive und Ehrenmitglieder durch Handzeichen und en bloc wählen. 

Beim Jahrtag wird es wieder mehrere Ehrungen auszusprechen geben. Die Namen und Anzahl an Jahren im aktiven Dienst als Bürger im Bunten Rock verlas Leutnant Manfred Hermann Müller. Er gab auch die Ausrücktermine im laufenden Jahr bekannt. In seiner Eigenschaft als Tutor des Bürgerwachchors machte Müller Werbung für Nachwuchs unter den Kameraden. Stolz berichtete er, dass unter den 20 Sängern inzwischen auch fünf Kameraden von der Bürgerwache Saulgau mitwirkten. Im vergangenen Jahr hatte das Ensemble insgesamt 22 Termine mit Proben und Auftritten.

Bevor die Versammlung mit dem gemeinsam gesungenen Lied der Bürgerwache zu Ende ging, führte Dr. Urban Bacher ins geplante Programm der  Reise im Juni nach Regensburg ein.


Garden und Wehren aus beiden Landesverbänden geben Dr. Wolfgang Schäuble MdB Ehrengeleit

Abordnungen der Bürgerwehren, Stadtgarden und Milizen waren an den Beisetzungsfeierlichkeiten in Offenburg mit ihren Fahnen und Standarten beteiligt, und gaben dem verstorbenen Politiker die Ehre des Geleits auf dem Weg zum Friedhof.

Zum anschließenden Empfang der Ehrengäste standen die Abordnungen Spalier.