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Willkommensgruß der Mengener Stadtsoldaten

 

Wir heißen Sie herzlich willkommen auf der Internetseite der Bürgerwache Mengen.

Die Bürgerwache ist der Traditionsverein in Mengen, der die Stadt und ihre Bürgerschaft in besonderer Weise auch nach außen vertritt und repräsentiert.

  • Sie steht für die geschichtliche Vergangenheit des wehrhaften Bürgertums in vielen Jahrhunderten.
  • Sie dient der Erhaltung und Pflege heimatlichen Kulturguts und historischen Brauchtums, und setzt sich für dessen Bestehen in besonderer Weise ein.
  • Ihre Aufgabe besteht auch, besondere weltliche und kirchliche Anlässe zu begleiten, und ihnen eine zusätzliche festliche Note zu geben.
  • Sie ist die einzige historische Bürgerwehr, die seit mehr als 30 Jahren einen eigenen Männerchor aufweisen kann.
  • Dem Landesverband der historischen Bürgerwehren und Stadtgarden in Württemberg-Hohenzollern gehört die Bürgerwache Mengen als eine der mitgliederstärksten Vereine seit Beginn an.

Informieren Sie sich durch Besuch der einzelnen Seiten dieses Internetauftritts, die nach und nach vervollständigt und erweitert werden.

 

Die nächsten Termine

 

DatumZeitWo/OrtWas
08.06.202300:00MengenFronleichnam
18.06.202300:00MengenMengen International
24.09.202300:00EhingenLandestreffen Ehingen
19.11.202300:00MengenVolkstrauertag

Geschichte

Die Geschichte der Bürgerwache Mengen

Wann Mengen erstmals die Stadtrechte erhielt, ist nicht genau feststellbar. Kaiser Barbarossa hielt 1170 in Mengen einen Hoftag ab und ein Kaiser machte dies nur dort, wo er eine befestigte Pfalz, Burg oder Stadt vorfand. Also musste Mengen damals schon Befestigungen aufgewiesen haben. 1257 wurde Mengen in einer Urkunde als freie Stadt bezeichnet. Sehr wahrscheinlich bestand zu dieser erneuten Stadterhebung Mengens dort schon eine Befestigungsanlage samt Bürgerwehr. War es zunächst die Not und Gefahrenlage, die jeden wehrfähigen Mann zwang für seine Stadt einzutreten und zu verteidigen, so entwickelte sich immer mehr eine geregelte Wachordnung. Die Form der Ausbildung und die Art der Bewaffnung wurden durch Beschlüsse des Rats geregelt. Wörtlich ist einem Protokoll zu entnehmen: „Jeder Bürger ist kriegsdienstpflichtig. Die Bürger sind in Stadtviertel geordnet und jedes Viertel der Stadt hat eine Rotte zu stellen, denen Rottenmeister vorstanden“.

Die Waffen der Wehrmänner waren ein Harnisch, bestehend aus einem Leibschutz und einer Sturmhaube, auch Blechhaube genannt, eine Hellebarde bzw. der Langspieß und das Schwert. Als Fernwaffen dienten der Bogen und die Armbrust. Alle Waffen musste der Bürger auf eigene Kosten anschaffen. Üblich war, dass das Bogenschießen regelmäßig geübt wurde, wofür es in Mengen eine eigene Schützengesellschaft gab.

Die erste militärische Niederlage ereilte die Stadt 1343 gegen das Heer des Grafen Eberhard den Greiner von Württemberg. Die Chronik berichtet, dass die bewaffnete Bürgerwehr von Mengen im Kampf stand und namhafte Verluste erlitten hatte. Als Folge dieser Niederlage wurde die Stadt erstürmt und geplündert. 1607 wurde die Bürgerwehr erstmals mit Feuerwaffen – mit Musketen – ausgerüstet und ein Schießhaus eingerichtet. In der gefahrvollen Zeit des Dreißigjährigen Krieges erhielt die Bürgerwehr großen Zulauf. Ein Grund dafür war, dass mit dem Eintritt in die Bürgerwehr auch das Bürgerrecht verbunden war. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Oberschwaben von schwedischen Truppen hart bedrängt, die Stadt Mengen sollte von den Schweden ganz eingenommen werden. In ihrer Not versammelten sich am 18. Mai 1632 die Einwohner von Mengen zum Gebet und hatten intensiv die Gottesmutter Maria um Beistand angerufen, deren Bildnis sich daraufhin änderte. Dichter Nebel zog auf, die Schweden konnten nicht angreifen und die Stadt war gerettet. Seither feiert die Stadt die Rettung der Stadt jährlich im Mai („Maifest“).

Nach dem Dreißigjährigen Krieg formierten sich immer mehr „stehende Heere“. städtische Bürgerwehren war jetzt nur noch Hilfstruppen. Immer mehr hatte die Bürgerwehr jetzt nur noch Parade- und Repräsentationsaufgaben. So rückte die Bürgerwache zum Empfang von Persönlichkeiten aus – zum Beispiel 1714 zum Empfang von Prinz Eugen oder 1761 zum Empfang des Reichsprälaten von Petershausen. Am 2. Mai 1770 paradierten 90 Bürger mit „gewehrter Hand sowie Schulkinder mit Holzgewehren“ der österreichischen Kaisertochter Maria Antonia, der späteren  Marie Antoinette. Sie war auf ihrem Brautzug von Wien nach Paris und hielt in Mengen Einkehr.

1806 wurde Mengen württembergisch. Nach anfänglicher Ablehnung waren Bürgerwehren von der „neuen“ Herrschaft dann doch gerne gesehen. In den städtischen Protokollen finden sich viele Hinweise, dass die Bürgerwehr (60 Grenadiere) mit ihrer „türkischen Musik“ (24 Mann) regelmäßig paradiert und an Fronleichnam von der Stadt ihren Sold erhält. 1826 wurde auch eine Fahne angeschafft. Die Stadtsoldaten trugen damals dunkle Hosen, einen blauen Rock und weiße Kreuzbänder. Markant war die große Bärenfellmütze der Stadtsoldaten.

Die Tradition der Bürgerwache hält sich auch im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Mit Einschränkungen rückte die Bürgerwache sowohl während der Kriegsjahre als auch danach bei festlichen Anlässen aus. 1952 erfolgten eine Neuuniformierung und die Aufstellung eines zweiten Zuges nach dem historischen Vorbild von 1820 bis 1848. Zum Heimat- und Kinderfest 1952 wurde erstmals eine Kindergruppe aufgestellt, die „kleine Bürgerwache“ war geboren.

 
 

Ranghöchster Offizier der Bürgerwache ist der Hauptmann. Er hat die Befehlsgewalt. Sichtbares äußeres Zeichen seiner Macht ist sein weißer Busch, sein Dienstgradabzeichen auf den Epauletten,  am Ärmel und seine Feldbinde.

Major und Kommandant Georg Bacher

Hauptleute der Bürgerwache Mengen seit 1828:

  • 1828 Bolter, Alois
  • 1837 Jutz, Lorenz
  • 1848 Sigrist, Ph. Jacob
  • 1876 Jung, Martin
  • 1901 Keßler, Raymund
  • 1911 Blank, Karl
  • 1951 Bosch, Karl
  • 1954 Mannhart, August
  • 1962 Keßler, Erwin
  • 1980 Schröter, Willi
  • 1990 Kieferle, Josef
  • Seit 1999 Bacher, Georg

Georg Bacher wurde im März 2015 zum Stellvertreter des Landeskommandanten gewählt. In dieser Funktion trägt er den Dienstgrad eines Majors. Dieser Dienstgrad ist jedoch ausschließlich an die Person Georg Bacher gebunden.

Patenschaften:

Gliederung

Kommando und Vereinsführung
Major Georg Bacher
Spielmannszug
Musikzug
I. Zug
II. Zug
Artilleriezug
Kleine Bürgerwache
Bürgerwach-Chor

Aktuelles/

Mengener Maifest mit Großem Zapfenstreich gefeiert

Oberfeldwebel Manfred Paul Müller erhält Verdienstmedaille in Silber

Kanoniere wecken die Bevölkerung mit kräftigen Salven


Bürgerwehr Waldburg feiert 175 Jahre Bestehen

Zur Feier des Jubiläums reiste die Bürgerwache Mengen zu den Kameraden ins württembergische Allgäu, und nahm am Festgottesdienst und am Umzug teil.


Spielmannszug in Fasnet aktiv

Bei der diesjährigen Fasnet waren die Aktiven des Spielmannszugs in einer kompakten Stärke fünf Tage im Dauereinsatz. Am Auseliga Donnschdig stand der Stubendurchgang durch die Mengener Geschäfte und Banken auf dem Programm, samt der musikalischen Begleitung bei der Schellenabholung der Saulgauer Dorauszunft bei den Mengener Narren.

Am Freitagabend startete in der vollbesetzten Sonne der Spielmannszugball, der mit den eigenen Akteuren Hans-Jürgen Lehleiter, Karlheinz Metzler, einem gut aufgelegten Annadamer Moderator Alex Motze, der Spielmannszug-Hexenmusik, den Kameraden vom Spielmannszug Bad Saulgau und den Moritaten-Sängern das Gasthaus Sonne zum Glühen brachte.

Beim Moritatenumzug am Samstag war die Truppe für den Gegenbesuch gefordert und trat am Sonntag als mexikanische Reisegruppe zuerst beim Umzug, und dann im Bürgerwachheim und im Gasthaus Sonne mit einem Sprechvortrag auf, der den närrischen Nerv des Publikums voll traf.

Eine Ehrensache war es auch, nach dem langen Fasnetssonntag am Montagmorgen rechtzeitig vor der Martinskirche parat zu stehen, um beim Handwerkerjahrtag die Mitglieder nach dem Jahrtagsgottesdienst zur weltlichen Feier ins Gasthaus Sonne zu begleiten.


Jahrtag in althergebrachter Form gefeiert

Zahlreiche Ehrungen für langjährige Treue im aktiven Dienst als Bürger im bunten RockKommandant erhält Verdienstkreuz in Gold

Die Geehrten, eingerahmt von den Offizieren und Hauptmann Josef Stocker vom Landesverband (rechts).

Nach zwei Jahren Zwangspause hat die Bürgerwache in diesem Jahr wieder ihren Jahrtag am dritten Samstag im Januar und in traditioneller Form begangen. Vor dem Bürgerwachheim hatten sich Kameraden benachbarter Garden und Wehren aus Bad Saulgau, Sigmaringen, Altshausen, Munderkingen und Ehingen eingefunden. Die Schützenkompanie aus Schlanders/Göflan in Südtirol war mit Josef und Martin Wielander vertreten. Das gemeinsame Feiern des Jahrtags mit den Mengener Kameraden war ihnen der weite Weg über die Alpen wert.

Zur großen Freude durfte der Feldkurat der Bürgerwache, Pfarrer i. R. und Dekan a. D. Heinz Leuze mal wieder in alleiniger Zelebration die Eucharistie feiern. Ihm assistierten Ministranten aus dem Spielmannszug. Den musikalischen Part erbrachte der Musikzug von der Orgelempore aus.

Im gut besetzten Bürgerhaus Ennetach begrüßte Major und Kommandant Georg Bacher neben den Aktiven, den passiven Mitgliedern, den Angehörigen von Verstorbenen und den Gästen aus der Bevölkerung auch eine ganze Reihe von Ehrengästen, die er namentlich willkommen hieß. Für die kulinarische Versorgung sorgte das Gastroteam der Bürger-wache mit ihrem Gardemetzger. Damit niemand auf Getränke und Essen warten musste, waren die emsigen Helferinnen und Helfer des FC Mengen ständig im Saal unterwegs.

Bürgermeister Stefan Bubeck, heute in Uniform eines Ehrenleutnants, Hauptmann Dirk Riegger von der Patenwehr Saulgau, und Hauptmann Martin Wielander von der Südtiroler Schützenkompanie Schlanders/Göflan überbrachten ihre Grüße und Wünsche.

Etwas mehr an Zeit nahm die Ehrung der aktiven Gardisten, Musiker und Spielleute in Anspruch, denn Major Bacher hatte für Jede und Jeden Anekdoten parat. Seine eigene Ehrung für 50 Jahre im aktiven Dienst der Bürgerwache übernahm Hauptmann Josef Stocker von der Bürgerwache Ehingen als Mitglied des Beirats im Landeskommando.

Viel Beifall gab es vom Publikum für die Mitteilung, dass der Bürgerwach-Chor Ver-stärkung aus den Reihen der Bürgerwache Saulgau bekommen hat. Armin Geiger, gebürtig aus Mengen, Spielmann in Saulgau und dort auch Leiter des Jugendspielmannszugs hatte bei der Feier seines 60. Geburtstags vor wenigen Wochen kräftig die Werbetrommel gerührt, nachdem ihm dort der Chor mit einem Auftritt im Stadtforum gratuliert hatte. Er war bisher der Einzige, der im Chor im grünen Waffenrock der Bürgerwache Saulgau mitgesungen hatte. Chorleiter Josef Grüner gab über den Zuwachs seiner Freude vor dem Auftritt Ausdruck.

Musikzug und Spielmannszug unterhielten einzeln und gemeinsam mit einigen Dar- bietungen das Publikum.

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Weitere Bilder unter der Adresse: https://www.flickr.com/photos/buergerwachemengen/albums/72177720305402510


Jahr beginnt mit guten Zahlen

Bei der Hauptversammlung gibt es Lob und Tadel

Im Probelokal der Stadtkapelle hielt die Bürgerwache am Dreikönigstag ihre Jahreshauptversammlung ab. Major und Kommandant Georg Bacher hieß die aktiven Mitglieder aus allen Zügen der Wehr, die passiven und Ehrenmitglieder sowie die Ehrengäste willkommen und bedankte sich bei der Stadtkapelle für die Gestellung des Lokals und die Bewirtung.

Aus den Reihen der Aktiven waren im vergangenen Jahr zwei Kameraden verstorben. Ihnen gedachten die Anwesenden in einer Schweigeminute.

Die Wünsche und den Segensspruch zum Neuen Jahr brachte eine Gruppe Sternsinger von der katholischen Kirchengemeinde. Unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ steht der Kinderschutz im Fokus der Aktion Dreikönigssingen 2023. Dafür baten sie am Ende ihrer Darbietungen um Spenden in ihre Sammelbüchse, und wurden unterstützt von Musikern mit Körbchen.

Mit Stolz verkündete Major Bacher in seinem Rechenschaftsbericht die aktuelle  Mannschaftsstärke von inzwischen 176 Aktiven. Damit habe die Bürgerwache Mengen ihren Höchststand seit Bestehen erreicht und sei damit zahlenmäßig wohl die stärkste Wehr an Aktiven im Landesverband. Erfreut zeigte er sich auch über den Eingang der Spenden. Dadurch seien die hohen Ausgaben durch die Anschaffung neuer Vorderladergewehre für den I. Zug leichter zu ertragen.

Seinen Vortrag brachte Schriftführer Franz Feinäugle in Form einer Multimediaschau zur Kenntnis. Dafür, und vor allem auch für seinen Einsatz als Regisseur der Formationsparade anlässlich der Mengener Heimattage erhielt er von allen Seiten Dank, Anerkennung und viel Beifall.

Die Finanzen des Vereins sind bei Schatzmeister Manfred P. Müller in guten Händen. Er gab einen detaillierten und verständlichen Kassenbericht ab. Kassenprüfer Robert Knaus bestätigte eine einwandfreie und saubere Buchführung.

Deutliche Worte an seine Kameraden richtete der Spielmannszugführer Michael Feinäugle. Er bemängelte in erster Linie den Probenbesuch und beklagte auch fadenscheinige Entschuldigungen. Er ruft dazu auf, künftig wieder mehr an Kameradschaft zu zeigen.

Mit Elan stieg der neue Kompaniefeldwebel Dietmar Hinderhofer in seinen Vortrag. Er fühle sich in seiner Aufgabe wohl und zeigte gleichzeitig auf, welche Schwerpunkte er in seiner Funktion als Spieß setzen wird. Vor allem, was Anzugsordnung und Sauberkeit der Uniform anbelangt.

Zum Schluss der Rechenschaftsberichte sprach Leutnant Manfred H. Müller als Tutor des Bürgerwachchors. Insgesamt elf Proben und Auftritte habe der Chor vorzuweisen. Er bedankte sich bei den Sängerkameraden für deren Treue und vor allem beim Chorleiter Josef Grüner. Mit nur noch 16 Mann sei der Chor dringend auf Zuwachs angewiesen. Müller machte darauf aufmerksam, dass der Chor der Bürgerwache Mengen ein Unikat sei in ganz Deutschland. Keine andere historische Bürgerwehr habe einen eigenen Chor, und damit es so bleibe, brauche dieser unbedingt Verstärkung. Dem fügte Kommandant Bacher ebenfalls seinen Aufruf hinzu und gab seiner Freude Ausdruck, selbst im Chor zu singen.

Bürgermeister und Ehrenleutnant Stefan Bubeck zeigte sich über die Mannschaftsstärke erfreut. Der erste Repräsentant der Stadt im In-und Ausland sei nunmal die Bürgerwacheund darüber sei er stolz. Rückblickend auf die Heimattage sei die Formationsparade und die Aufführung des Großen Zapfenstreichs der absolute Höhepunkt gewesen. Dem Kommando und der gesamten Wehr dankte der Bürgermeister für ihr außerordentliches Engagement und schlug der Versammlung die Entlastung der Funktionsträger vor.

Oberleutnant Joachim Krezdorn, Stellvertreter des Kommandanten und Führer des I. Zugs gab danach die Zahlen und Namen der am Jahrtag zu ehrenden Kameradinnen und Kameraden bekannt. Insgesamt 21 Namen stehen auf seiner Liste, von zehn bis 50 Jahren Treue im bunten Rock.

Die beiden Beisitzer Vertreter der Gewehrzüge im Verwaltungsrat, Joachim Schwarz und Roland Buzengeiger wurden in ihren Funktionen einstimmig bestätigt.

Mehrere Ausrücktermine vom Jahrtag im Januar bis zum Volkstrauertag im November gab Leutnant Manfred H. Müller noch bekannt. Nachdem keine Wünsche oder Anträge abgegeben wurden, schloss Kommandant Georg Bacher die Versammlung mit dem gemeinsang gesungenen Lied der Bürgerwache.

Vereinsheim

Unser Bürgerwachheim

Bürgerwache erhält das Mesnerhaus als Heim

Mit dieser Schlagzeile berichtete die Schwäbische Zeitung über die Jahreshauptversammlung der Bürgerwache Mengen, die traditionsgemäß am Dreikönigstag, dem 6. Januar 1978 abgehalten wurde. Hauptmann Erwin Keßler gab dabei bekannt, dass die Bürgerwache in Bälde ein eigenes Heim bekomme. Die Stadt Mengen habe der Wehr das Mesnerhaus bei der Martinskirche überlassen. Keßler dankte Bürgermeister Hermann Zepf und den Stadträten für das gezeigte Wohlwollen. Die Bürgerwache muss das Fachwerkhaus renovieren und unterhalten. Das Kommando hofft, so heißt es weiter im Text, dass die Wehr ebensoviel Eigeninitiative entwickelt, wie eine Anzahl anderer Vereine in Mengen.

Am 26. Juli 1978 wurde im Notariat Mengen der Grundstücksübereignungsvertrag geschlossen. Darin verpflichtete sich die Stadt Mengen, das Eigentum an diesem Grundstück auf die Bürgerwache Mengen e.V. zu übertragen. Die Bestimmungen des Vertrags verpflichten die Bürgerwache, auf ihre Kosten das Gebäude nach den Vorstellungen , beziehungsweise Auflagen des Staatlichen Denkmalamts zu renovieren, Dach und Außenhaut innerhalb von drei Jahren instandzusetzen und das Gebäude stets im Rahmen des Zumutbaren zu erhalten und pfleglich zu behandeln.

Bei der Jahreshauptversammlung am 6. Januar 1979 belegte der letzte Tagesord-nungspunkt die Renovierung des künftigen Vereinsheims. Nach einer vorhergegangenen Besprechung mit Stadtbauamt und Denkmalspflege war zunächst eine Bauaufnahme erfolgt. Auf dieser Grundlage fertigte der Architekt die Umbaupläne und stellte diese der Versammlung vor. Vordringlich sei die Bildung eines Bauausschusses und eine Einteilung von Arbeitsgruppen. Um die beträchtlichen Kosten zu senken sei viel Eigenleistung erforderlich. Ein baldiger Beginn der Arbeiten wurde beschlossen. Im künftigen Vereinsheim sollen die Waffen- und Bekleidungskammer, ein Büro- und Archivraum sowie ein Aufenthaltsraum geschaffen werden

Daraufhin sah man jeden Abend und an den Samstagen aktive und auch passive Mitglieder intensiv arbeiten. Die Bemühungen der Wehr haben in der Bevölkerung ein lobendes Echo gefunden. Deren Spendenbereitschaft, ausgelöst durch einen Aufruf, erbrachte ordentliche Finanzmittel. Auch ansässige Firmen unterstützten mit teilweise kostenlosen Materiallieferungen.

Im Laufe der Arbeiten wurde eine Gravierung L.W. 1596 freigelegt, die letztlich die Epoche der Entstehung des Hauses bewies.

Mit einem Tag der offenen Tür stellte die Bürgerwache ihr schmuckes Heim der Öffentlichkeit vor und bedankte sich auch damit für die Unterstützung. An diesem Tag war ein gewaltiger Ansturm von Interessenten zu verzeichnen. Nicht nur Einheimische wollten sich das neugeschaffene Vereinsheim der Bürgerwache anschauen, auch Vertreter der benachbarten Garden und Wehren überbrachten den Mengener Stadtsoldaten ihre Glückwünsche.

Seither hat die Bürgerwache nicht nur Platz für ihre Ausrüstungen und Material. Im Erdgeschoss sind Kleiderkammer und Fahnendepot, sowie Waffenkammer und Garage für die Kanonen untergebracht. Ein gemütlicher Aufenthaltsraum, die „Erwin-Keßler-Stube“, eine kleine Küche und die Sanitäranlagen belegen das mittlere Geschoss. Spielmannszug und Bürgerwachchor haben im Obergeschoss ihren Probenraum.